RENAISSANCE DER STADT

Seit den späten 2000er-Jahren zeigen sich in Hamburg deutliche Umbrüche. Großstädte sind so attraktiv wie nie zuvor, dadurch entstehen neue Nutzungsstrukturen. Die Prozesse der Reurbanisierung, die Aufwertung der Kernstadt und die Verdrängung von urbanen Milieus werden nun deutlich sichtbar. Riesige architektonische Leuchtturmprojekte entstehen, um den Tourismus und die Wirtschaft anzukurbeln. Bis in die 2000er-Jahre hinein spielten Bauprojekte weniger diese Rolle, nun stehen zunehmend vor allem innenstadtnahe Szeneviertel im Zentrum von Immobilienspekulationen. Betroffen sind häufig die soziokulturellen, kleinteiligen, belebten und historischen Quartiere, die über Jahrzehnte gewachsen sind. Diese Viertel sind für das soziale und kulturelle Stadtgefüge sowie für die Identität der gesamten Stadt von maßgeblicher Bedeutung und haben bundesweite Strahlkraft. Die langsam gewachsenen Strukturen werden zunehmend durch Planungen und den ökonomischen Verwertungsinteressen der Bau- und Immobilienwirtschaft verdrängt. Damit geht auch der Verlust von urbaner Identität sowie von Freiräumen der Bewohnerschaft und der Kultur- und Kreativwirtschaft einher. Die letzten städtischen Baulücken und Freiflächen verschwinden, werden bebaut und verdichtet. Wohnen wird immer teurer, stadtplanerische Entscheidungen und Weichenstellungen werden immer deutlicher von Investoren beeinflusst.
Die Serie beleuchtet Aspekte dieser Transformationen in Hamburg in den Jahren 2012-2019.














URBANITÄT & STADTPORTRAITS